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Gemeinsam über Affektivität und Geschlecht in der Seelsorge nachdenken

 

Am 19. März dieses Jahres lud das „Netzwerk für Berufungspastoral“ der UCESM (UCESM_VAN) zu einem Fortbildungstreffen zum Thema „Sexualität und Geschlecht in unserer Jugend- und Berufungspastoral“ ein. Das Thema war eines der meistgewünschten der „nationalen Referenten“ für Seelsorge, die sich seit Mai 2021, als dieses europäische Netzwerk aus Mitgliedern der Konferenzen der höheren Ordensoberen Europas gegründet wurde, regelmäßig treffen. An dieser Veranstaltung nahmen mehr als 150 Teilnehmer aus etwa 20 Konferenzen und anderen Ländern teil.

 

Gastdozentin war Dr. Marta Rodríguez, eine gottgeweihte Spanierin, Professorin in Rom und Madrid und Autorin des Buches „Género, jóvenes e Iglesia: Juntar las piezas“ (Geschlecht, Jugend und Kirche: Die Teile zusammenfügen) (2024). Ausgangspunkt ihrer Ausführungen war die christliche Anthropologie im Dialog mit unserer Kultur. Sie skizzierte zunächst einige Merkmale des „Zeitumschwungs“, den wir in unserer Kultur, bei den Jugendlichen und in der Kirche erleben und der sich auf das von uns behandelte Thema auswirkt. In diesen Fragen gibt es eine starke Polarisierung: Auf der einen Seite bestehen manchmal Vorurteile und Ablehnung gegenüber Menschen, was nicht evangelisch ist; auf der anderen Seite gibt es manchmal Initiativen, die nicht immer mit den Lehren der Kirche in Verbindung stehen. Ausgehend von den Aussagen der Jugendsynode (2018) fordern junge Menschen von der Kirche „ein klares, menschliches und einfühlsames Wort“ zu diesen Themen, einschließlich kontroverser Fragen (Schlussdokument Nr. 39). Dieser gesamte Kontext stellt eine große Herausforderung für die Kirche dar, die berufen ist, ihre Rolle als Mutter und Lehrerin zu entwickeln: Mutter, die alle Menschen in jeder Situation aufnimmt und unter allen Umständen begleitet, im Rhythmus der begleiteten Person; und Lehrerin, die eine menschliche und humanisierende Art und Weise vorschlägt, Sexualität und Geschlecht zu leben, ausgehend von der Wahrheit, die in der christlichen Anthropologie zum Ausdruck kommt, ohne sie zu verbergen, sondern sie auf die beste Weise darzulegen. Eine Perspektive, die uns helfen kann, auch in diesen Fragen in Gemeinschaft und Synodalität voranzuschreiten.

Nach dem Vortrag teilten die Teilnehmer sich in verschiedene Sprachgruppen auf, um eine interessante Idee aus dem Gehörten sowie um sich zu einer Frage, die sie der Referentin stellen wollten, auszutauschen. Diese Ideen und Fragen wurden anschließend vorgestellt.

Bevor sie die Antworten erhielten, während die Referentin Zeit hatte, sie zu formulieren, wurden zwei Erfahrungen in diesem Bereich präsentiert: ein Projekt zur affektiv-sexuellen Erziehung in der Schule, das von den Salesianerinnen in Spanien entwickelt wurde, und die Erfahrung eines diözesanen Reflexionsteams zum Thema „Kirche, Jugendliche und LGBT“ aus der Diözese Adria-Rovigo (Italien), an dem eine Gruppe von Ordensfrauen beteiligt ist.

Das Fortbildungstreffen endete mit den Antworten der Referentin auf die Fragen der Arbeitsgruppen. Anschließend wurde ein Plan für das Jubiläum der Jugendlichen vorgestellt, der einige Treffen zwischen Jugendlichen und Ordensleuten in Rom mit Musik, Gesprächen, Gebeten und Zeugnissen vorsieht.

Die Bewertung durch die Teilnehmer war sehr positiv, sie schätzten es, über diese Fragen sprechen zu können, die eine wichtige Rolle in der Jugend- und Berufungspastoral spielen.

Der Inhalt dieses Treffens kann unter den folgenden Links abgerufen werden:
–      Original-Audio (Englisch und Italienisch): https://youtu.be/rCbexxld12w
–      Audio auf Englisch: https://youtu.be/v0KSqNDHUOM
–      Audio auf Italienisch: https://youtu.be/C66doQgPnSk